Neuerscheinung: Kultur und Explosion. Von Jurij M. Lotman. Herausgegeben von Susi K. Frank, Cornelia Ruhe und Alexander Schmitz
24. Februar 2010
Berlin: Suhrkamp, 2010.
Zitation
Neues entsteht nicht, wo Verständigung reibungslos funktioniert und kulturelle Muster uns die Orientierung im Alltag erleichtern. Es entsteht, wo wir nicht unmittelbar verstehen und unsere Ordnungsmuster versagen. Die daraus entspringende Dynamik kultureller Innovationen kann zwar rückblickend als kontinuierliche Entwicklung beschrieben werden, tatsächlich resultiert sie aber aus Brüchen, Unfällen oder, wie Jurij Lotman in seinem kulturtheoretischen Grundlagenwerk schreibt, aus „semiotischen Explosionen“.
Der Name Jurij Lotman steht seit langem für eine der differenziertesten und originellsten semiotischen Theorien des 20. Jahrhunderts. In der deutschen Literatur- und Kulturwissenschaft ist er bislang aber fast ausschließlich durch seine Studie über Die Struktur literarischer Texte präsent. Mit dem Band Kultur und Explosion erhält der deutschsprachige Leser nun erstmals einen Einblick in Lotmans komplexe Theorie kultureller Innovation. (Klappentext)Das Konstanzer Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ hat die Übersetzung zweier Werke des russischen Literaturforschers Jurij M. Lotman finanziert, der von 1922 bis 1992 lebte. Sinnvoller dürften geisteswissenschaftliche Drittmittel selten eingesetzt worden sein. (Jürgen Kaube in der FAZ vom 14. Juni 2010)
Prof. Dr. Susi K. Frank, Prof. Dr. Cornelia Ruhe und Alexander Schmitz haben dieses Werk im Rahmen ihres Forschungsprojektes am Exzellenzcluster herausgegeben.